Ohrenschmerzen – Ursachen, Diagnose, Therapie (2023)

Ohrenweh: Häufiges Symptom im Kindesalter

So viele Kinder müssen da durch, einmal oder mehrmals in den ersten Lebensjahren, und Jungs häufiger als Mädchen. Wer Kinder und ohrschmerzgeplagte Männer im Familien- und Bekanntenkreis hat, wird das spontan bestätigen, und medizinische Studien belegen solche allgemeinen Beobachtungen. Die gute Nachricht: Häufig vergehen die Schmerzen wieder von selbst. Trotzdem bleibt es natürlich immer eine Frage der Ursache (siehe Liste weiter unten), wobei auch das Alter der Betroffenen eine Rolle spielt.

Kleinkinder leiden im Allgemeinen häufiger unter Atemwegsinfekten als Jugendliche oder Erwachsene. Da der Verbindungsgang zwischen Nasen-Rachen-Raum und Mittelohr bei den Kleinen noch kürzer und waagrechter angelegt ist, können Krankheitserreger bei ihnen leichter auf das Mittelohr übergreifen. Das bedeutet:

Meist steckt bei Kindern, vor allem wenn sie noch im Vorschulalter sind, hinter der heftigen Pein im Ohr eine akute Mittelohrentzündung (Otitis media acuta). Dazu plagen die Kleinen nicht selten auch noch Hörprobleme, Schwindelgefühle und Ohrensausen. Auch Fieber ist möglich. Säuglinge reiben sich am Ohr, sind weinerlich und wirken insgesamt krank. In der Regel gehen der Mittelohrentzündung Virusinfekte wie eine Erkältung oder Grippe, manchmal dazu eine Nasennebenhöhlenentzündung, voraus.

Mittelohrentzündung & Co.: Wissenswertes

Ohrenschmerzen – Ursachen, Diagnose, Therapie (2)

Akute Mittelohrentzündung: Symptome, Ursachen, Therapien

An einer akuten Mittelohrentzündung erkranken besonders häufig kleine Kinder. Heftige Ohrenschmerzen, Druckgefühl im Ohr und Fieber sind typische Symptome. Was dann hilft

Ohrenschmerzen – Ursachen, Diagnose, Therapie (3)

(Video) Wenn die Ohren jucken: Ursachen, Diagnose, Therapie!

So funktionieren die Ohren

Wie die Ohren aufgebaut sind – von Ohrmuschel bis Hörschnecke, wie das Hören funktioniert und was bei Ohrerkrankungen hilft

Mittelohrentzündung & Co.: Wissenswertes

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Hörtest (Audiometrie)

Hörtests, in der Fachsprache auch Audiometrie genannt, können messen, ob oder wie gut das Gehör eines Menschen funktioniert. Es gibt objektive und subjektive Hörprüfungen

(Video) Ohrenschmerzen – Symptome, Ursachen & Tipps

Rachenmandelentzündungen und im Kindesalter typische Infektionskrankheiten wie Mumps gehen ebenfalls oft mit Ohrenschmerzen einher. Ohrprobleme können sich auch infolge einer Masernerkrankung entwickeln. Die unbedingt empfohlene, lückenlos durchzuführende MMR- (Masen-, Mumps-, Röteln-) Impfung ist auch wichtig, um Komplikationen dieser Infektionen vorzubeugen, eben auch im Ohrbereich.

Häufige akute Mittelohrentzündungen und Infekte im Nasen-Rachen-Raum führen mitunter zu chronischen Mittelohrentzündungen. Dann stehen allerdings andere Beschwerden im Vordergrund, wie Hörprobleme und Ohrenlaufen (Ausfluss aus dem Ohr). Zu Schmerzen kommt es hier nur bei bestimmten Entzündungsbildern.

Verletzungen, insbesondere am Trommelfell, oder Fremdkörper im Ohr schmerzen und begünstigen darüber hinaus Entzündungen im äußeren Gehörgang wie im Mittelohr.

Ohrenschmerzen bei Jugendlichen und Erwachsenen

Mit den Lebensjahren geht offenbar die Anfälligkeit für Mittelohrentzündungen zurück. Wer als Heranwachsender oder im späteren Alter mit Ohrenschmerzen zu tun hat, leidet eher unter Problemen am äußeren Ohr und im äußeren Gehörgang.

Gehörgangsentzündungen gehören bei jungen Erwachsenen zu den häufigsten Auslösern für unangenehme Schmerzen. Verantwortlich ist oft eine unsachgemäße, übertriebene Ohrreinigung, etwa mit Wattestäbchen oder spitzen Gegenständen, die zu kleinen Verletzungen mit nachfolgenden Infektionen führen kann. Bakterien und Pilze haben dann leichtes Spiel und lösen eine Gehörgangsentzündung (Otitis externa) aus. Auch allergische Reaktionen, zum Beispiel Kontaktallergien gegenüber bestimmten Stoffen in Haarpflegemitteln, im Ohrschmuck, oder Infektionen durch Piercings kommen infrage.

Flugreisende kennen die Schmerzen im Ohr, die einsetzen, wenn die Maschine sich auf dem Landeanflug befindet. Der vorübergehende Unterdruck im Ohrraum macht vielen zu schaffen. Ernste Probleme beim Fliegen sowie beim Tauchen können entstehen, wenn jemand zusätzlich erkältet ist oder eine Ohrentzündung hat. Heftige Ohrschmerzen mit Hörverlust, Schwindel und Tinnitus sind dann möglicherweise Zeichen für ein Barotrauma, das sofort behandelt werden muss, damit das Trommelfell oder innere Ohranteile nicht reißen oder brechen.

Eher älteren Menschen kann manchmal ein Ohrherpes, der die Ohrmuschel und den äußeren Gehörgang befällt (Herpes zoster oticus), unangenehme Schmerzen bereiten. Die Entzündung geht bisweilen auf den Gesichtsnerv über und löst dann neben den Ohrbeschwerden Gesichtsschmerzen sowie Lähmungserscheinungen (Fazialisparese) aus.

Eine Fazialisparese tritt aber auch vielfach ohne erkennbare Ursache auf und ist vor allem anfangs häufig mit Ohrenschmerzen verbunden. Sind andere Hirnnerven, die bestimmte Gesichtsbereiche versorgen, entzündet, schmerzen ebenfalls oft die Ohren, etwa bei einer Trigeminusneuralgie. Umgekehrt können Ohrerkrankungen ihrerseits auf naheliegende Nerven übergehen und damit verbundene Beschwerden auslösen.

Zahn- und Kieferprobleme sind häufig verantwortlich für Ohrschmerzen. Schäden oder Funktionsstörungen an der Halswirbelsäule machen sich manchmal auch in Ohrenschmerzen bemerkbar.

Weitere, aber eher seltene Ursachen sind Wucherungen im Ohrbereich. Geschwülste und Tumore im Nasen-Rachen-Raum, im weiteren Rachenbereich sowie am Kehlkopf sind manchmal für Ohrbeschwerden verantwortlich, je nachdem, wo die Wucherungen entstehen und wie weit sie sich ausdehnen. Allerdings fallen hier zunächst andere Symptome auf.

Bisweilen spielt auch die Psyche eine Rolle, wenn Ohrenschmerzen ohne körperlich erkennbaren Grund auftreten. Depressive Erkrankungen äußern sich oft auch in körperlichen Beschwerden, dazu gehören unter anderem manchmal Schwindelgefühle, Ohrgeräusche und Ohrenschmerzen.

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Hörtest: Wie gut sind meine Ohren?

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(Video) Was ist ein Hörsturz? Symptome, Ursachen & Behandlung

Schmerzende Ohren: Wann zum Arzt?

Ohrenschmerzen sind immer ein Grund, den Arzt aufzusuchen. Das gilt besonders für Säuglinge und Kinder, aber ebenso für Erwachsene. Auch wenn akute Mittelohrentzündungen meist von selbst wieder ausheilen, ist es wichtig, dass der Arzt durch entsprechende Untersuchungen andere mögliche Ursachen ausschließt. Er wird zudem beobachten, wie die Erkrankung verläuft, um rechtzeitig möglichen Komplikationen entgegenzuwirken (siehe dazu Kapitel "Diagnose").

Der Hausarzt beziehungsweise bei Kindern der Kinderarzt behandelt seinen Patienten je nach Diagnose selbst oder überweist ihn an einen Facharzt, meist einen Hals-Nasen-Ohren-Arzt. Mitunter sind auch ein Nervenfacharzt (Neurologe), ein Zahnarzt beziehungsweise ein Kieferorthopäde oder ein Orthopäde gefragt.

Wichtige Hinweise für die Diagnose Ohrbeschwerden

Der Arzt untersucht die Ohren sowie den Mund- und Rachenraum und die Halsregion eingehend. Er benötigt aber auch genauere Informationen über die Beschwerden selbst und über eventuell bestehende Gesundheitsprobleme, um eine zugrundeliegende Erkrankung besser bestimmen zu können. Aufschlussreich ist es für den Arzt unter anderem zu wissen:

  • Wie die Schmerzen sich äußern, ob sie zum Beispiel stechend, brennend oder eher dumpf drückend sind.
  • Wo genau es weh tut.
  • Wie die Schmerzen eingesetzt haben und wie sie verlaufen, wann sie stärker oder schwächer werden.
  • Ob es Begleitsymptome gibt, zum Beispiel Fieber, Hörprobleme, Ohrenfluss, Ohrgeräusche, Erbrechen, Abgeschlagenheit, Schmerzen in anderen Bereichen von Kopf und Hals
  • Krankengeschichte: Alter, Lebensweise, vor kurzem erlittene oder schon länger zurückliegende Unfälle, Vor- oder Grunderkrankungen.

Was bei Ohrschmerzen hilft

Bei der Behandlung gibt es viele Möglichkeiten – von Hausmitteln und Allgemeinmaßnahmen über Medikamente bis hin zu einem Eingriff beim Hals-Nasen-Ohrenarzt. Das hängt immer von der Diagnose ab. Dazu informieren Sie die verschiedenen Kapitel dieses Beitrags genauer.

(Video) Ursachen von Ohrenschmerzen SELBER erkennen!

  • Bei einer Mittelohrentzündung zum Beispiel genügt es oft schon, wenn man sich wie bei einer Grippe schont. Anwendung von Wärme, etwa mit Rotlicht, empfinden Betroffene oft als angenehm. Entzündungshemmende Schmerzmittel können die Beschwerden lindern helfen. Abschwellende, pflegende Nasensprays werden nur bei gleichzeitigem Schnupfen und für kurze Zeit empfohlen.
  • Medikamente wie Antibiotika setzen die Ärzte nach neueren Empfehlungen nur gezielt ein, etwa bei schwereren Verläufen mit anhaltenden Schmerzen, Fieber und Erbrechen, um Komplikationen zu vermeiden oder zu behandeln. Das kann zum Beispiel eine Mastoiditis sein, eine Entzündung des Warzenfortsatzes, die als seltene Folge einer Mittelohrentzündung auftreten kann.
  • Bei Gehörgangsentzündungen kommen in der Regel entzündungshemmend und antibiotisch wirkende Ohrentropfen zum Einsatz. Bei Komplikationen sind umfassendere Therapien angezeigt. Chirurgische Eingriffe können bei Verletzungen, bei Knochenentzündungen, Geschwülsten und Tumoren, bei Zahn- und Kieferproblemen notwendig sein.

Überblick über mögliche Ursachen bei Ohrenschmerzen

(mit häufigen Begleitsymptomen)

Ohrerkrankungen

  • Akute Mittelohrentzündung (Otitis media acuta): akut auftretende, heftige Ohrenschmerzen im erkrankten Ohr, oft mit Fieber, Hörproblemen, Abgeschlagenheit, Reizbarkeit, mitunter auch Schwindel, Tinnitus.
  • Barotrauma (Luftdruckunterschiede im Ohrraum mit möglichen Trommelfellriss, meist bei bestehender Erkältung auf Flugreisen und Tauchgängen): heftige Schmerzen im Ohr, dazu meist Schwindel und Tinnitus.
  • Trommelfellverletzungen: stechende Ohrenschmerzen, plötzliche Schwerhörigkeit.
  • Knall- und Explosionstrauma:
    - Knalltrauma: kurzer, stechender Ohrschmerz, Schwerhörigkeit, Tinnitus;
    - Explosionstrauma: heftiger und bleibender Ohrschmerz, Ohrgeräusche, Schwerhörigkeit, Blutung aus dem Ohr bei Trommelfellriss möglich.
  • Mastoiditis (Entzündung des Warzenfortsatzes, einer Knochenstruktur hinter äußerem Gehörgang und Mittelohr, als seltene Komplikation einer Mittelohrentzündung): Schmerzen im Ohrbereich, Druckschmerz und Schwellung hinter dem Ohr mit dadurch abstehender Ohrmuschel, Fieber, Ausfluss aus dem Ohr, Schwerhörigkeit; manchmal auch keine deutlichen Symptome. Säuglinge wirken sehr krank, haben mitunter eher Bauchschmerzen und keinen Appetit.
  • Ohrverletzungen unterschiedlicher Art, Wunden, Schädelbrüche.
  • Fremdkörper im Gehörgang, Ohrschmalzpfropf: Schmerzen, Schwerhörigkeit, Druckgefühl, kleine Kinder fassen sich häufig ans Ohr, sind quengelig.
  • Akute Gehörgangsentzündung (Otitis externa): starke Schmerzen, Druckschmerzempfindlichkeit, Hörprobleme, oft geschwollene Ohrmuschel.
  • Grippeotitis (Ohrentzündung infolge einer Grippeerkrankung): plötzlicher, heftiger Schmerz, oft blutiger Ausfluss aus dem Ohr, Schwerhörigkeit.
  • Gehörgangsfurunkel: starke Schmerzen, Druckschmerzempfindlichkeit, Kauen auf betroffener Seite oft schmerzhaft; manchmal auch leichtere Hörprobleme; Lymphknoten in Ohrnähe können anschwellen.
  • Entzündungen der Ohrmuschel (Perichondritis): heftige Schmerzen, Spannungsgefühl, geschwollene und gerötete Ohrmuschel, Druckschmerz, manchmal Fieber.
  • Gesichtsrose an der Ohrmuschel (Erysipel): Das äußere Ohr und seine Umgebung sind geschwollen, gerötet und fühlen sich warm an, Schmerzen im Ohrbereich, Fieber, Abgeschlagenheit.
  • Sonderform der Gehörgangsentzündung, in erster Linie im Rahmen einer Diabeteserkrankung (Otitis externa necroticans): anfangs eher mäßige Schmerzen, eine akute Gehörgangsentzündung heilt nicht aus, geht auf den Knochen über, führt zu einer Schwellung mit heftigen Schmerzen sowie schlecht riechendem Ausfluss aus dem Ohr und kann sich weiter ausbreiten.
  • Gürtelrose des Ohres (Herpes zoster oticus): Ohrenschmerzen und Brennen auf und in dem erkrankten Ohr, etwas später dann Bläschen, Schwerhörigkeit, Schwindel, mitunter Lähmungserscheinungen auf der betroffenen Gesichtshälte.
  • Tumore der Ohrmuschel und im Gehörgang: erhabene Hautflecken, Geschwulstbildung, schmerzhafte Hautveränderungen, Ohrschmerzen, blutig-eitriger Ausfluss möglich.

Mehr Informationen dazu im Kapitel "Ohrenkrankheiten"

Nasen-Rachen-Raum, Kehlkopf

  • Rachenentzündung (Pharyngitis): plötzliches Fieber, Hals- und Kopfschmerzen, Ohrenschmerzen, Schnupfen, eventuell Husten, geschwollene Kieferlymphknoten;
  • Mandelentzündung:
    - Rachenmandelentzündung (Angina/Tonsillitis retronasalis) mit wiederholter Entzündung und Schwellung (Hyperplasie): behinderte Nasenatmung, eitrige Absonderungen aus der Nase, Halsschmerzen, kloßige Sprache, außerdem Ohrenschmerzen und nächtliche Atemaussetzer mit Schlafstörungen möglich;
    - Gaumenmandelentzündung:
    (Angina tonsillaris): Halsschmerzen, die bis in die Ohren ausstrahlen können, Schluckbeschwerden, Fieber, kloßige Sprache; je nach Ursache geschwollene, schmerzende Lymphknoten im Kieferwinkel, Nacken und anderen Körperbereichen; einseitige Beschwerden wie beschrieben können auf einen sogenannten Peritonsillarabszess hinweisen.
    Eine Rachen- und Gaumenmandelentzündung können auch gemeinsam auftreten
  • Nasennebenhöhlenentzündung (Sinusitis, Rhinosinusitis): Kopfschmerzen, oft im Stirn- und Augen-Nasen-Bereich, und Druckgefühl, verstärkt beim Bücken; verstopfte Nase, mitunter Fieber, Abgeschlagenheit; Husten, Halsschmerzen, Ohrenschmerzen aufgrund der in der Regel gleichzeitig bestehenden Erkältung.
  • Mumps (Entzündung der Kopfspeicheldrüsen mit Ohrspeicheldrüsen, Parotitis epidemica): schmerzhaft geschwollene Speicheldrüsen mit dicken Backen und durch die Schwellungen abstehenden Ohrläppchen, Kau- und Schluckbeschwerden, Abgeschlagenheit, leichtes Fieber.
  • Pfeiffer’sches Drüsenfieber (Mononukleose): Halsschmerzen, Schluckbeschwerden, Kopf-, Ohr- und Gliederschmerzen, schmerzhafte Schwellungen am Hals, Abgeschlagenheit, leichtes Fieber.
  • Mund- und Rachenkrebs (Oropharynxkarzinom): Schluckbeschwerden, blutiger Speichel möglich, Mundgeruch, später Kieferblockade, Ohrenschmerzen, Atemnot, Heiserkeit.
  • Kehlkopfkrebs (Larynxkarzinom): Heiserkeit, Husten, Halsschmerzen, Ohrenschmerzen, Kloßgefühl im Hals, Schluckbeschwerden.

Mehr Informationen dazu Kapitel "Erkrankungen im Nasen-Rachen-Raum und Kehlkopf"

Kiefer, Hals, Gesicht

  • Kiefergelenkerkrankungen (Gebissfehlstellungen, Abnutzungserscheinungen und andere Beschwerden): Schmerzen an den Kiefergelenken, Knacken und Schmerzen bei Kieferbewegungen, Probleme beim Öffnen des Kiefers, Ohrenschmerzen, Tinnitus, Kopfschmerzen.
  • Zahnprobleme an Backen- und Weisheitszähnen: Schmerzen im Bereich der Backenzähne, die bis in die Ohren ausstrahlen können.
  • Verspannte Kaumuskeln, Zähneknirschen (Bruxismus): Gesichts-, Hals- und Ohrenschmerzen, Tinnitus, Muskelschmerzen im Nacken-Schulterbereich, gegebenfalls depressive Verstimmung.
  • Halswirbelsäulenprobleme (Verspannungen, Bandscheibenschäden): verhärtete, schmerzende Muskeln am Hinterkopf, Schmerzen bei Bewegungen der Halswirbelsäule, Ohrenschmerzen.
  • Gesichtsnervenlähmung (Fazialisparese): bei Eintritt der Lähmungserscheinungen Schmerzen seitlich am Gesicht und hinter dem Ohr sowie Missempfindungen an der gleichseitigen Wange möglich.
  • Reizungen bestimmter Hirnnerven (zum Beispiel Glossopharyngeusneuralgie, Intermediusneuralgie, Sluder-Syndrom): meist einseitige Schmerzanfälle im Nasenrachenraum, im Ohr und Gehörgang, im Augen- und Nasenbereich; Kauen, Schlucken, Husten und ähnliches können die Attacken auslösen.
  • Schilddrüsenentzündung (Thyreoiditis, akute infektiöse Form): Fieber, Halsschmerzen, die bis in die Ohren ausstrahlen können, Lymphknotenschwellungen am Hals.

Mehr Informationen dazu Kapitel "Erkrankungen im Bereich Kiefer, Gesicht und Hals"

Kurzinformationen zu den hier gelisteten Krankheitsbildern, auch mit Therapiehinweisen, finden Sie in den weiteren Kapiteln. Dazu einen kurzen Überblick, wie der Arzt üblicherweise bei der Diagnose vorgeht (Kapitel "Diagnose").

Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Informationen und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.

FAQs

Ohrenschmerzen – Ursachen, Diagnose, Therapie? ›

Zahn- und Kieferprobleme sind häufig verantwortlich für Ohrschmerzen. Schäden oder Funktionsstörungen an der Halswirbelsäule machen sich manchmal auch in Ohrenschmerzen bemerkbar. Weitere, aber eher seltene Ursachen sind Wucherungen im Ohrbereich.

Was kann der Grund für Ohrenschmerzen sein? ›

Sehr oft sind Entzündungen und Infektionen der Grund für Ohrenschmerzen. Weitere mögliche Ursachen sind zum Beispiel ein Verschluss des Gehörgangs sowie Verletzungen. Ohrenschmerzen entstehen besonders oft im Gehörhang (äußeres Ohr) oder im Mittelohr. Bakterielle Entzündungen sind die häufigsten Ursachen.

Was verschreibt der Arzt bei Ohrenschmerzen? ›

Gegen die Schmerzen einer akuten Mittelohrentzündung helfen auch Medikamente wie Paracetamol oder Ibuprofen. Ebenso entzündungshemmende Ohrentropfen. Bei schwereren Verlaufsformen wird der Arzt ein Antibiotikum verschreiben.

Welche Medikamente helfen bei Ohrenschmerzen? ›

Mittel gegen Ohrenschmerzen

Ibuprofen, Paracetamol oder ASS (Acetylsalicylsäure) sind die gängigsten Wirkstoffe bei Medikamenten gegen Schmerzen. In schwereren Fällen kann auch eine medikamentöse Therapie mit Antibiotika notwendig sein.

Was macht der Hausarzt bei Ohrenschmerzen? ›

Körperliche Untersuchung bei Ohrenschmerzen

Der Arzt untersucht anschließend das äußere Ohr sowie den Kopf- und Halsbereich eingehend. Durch Abtasten und durch bestimmte Griffe kann er oft schon Ort und Art des Schmerzes feststellen, etwa Druckschmerzen hinter dem Ohr, Nerven- oder Muskelschmerzen.

Können Ohrenschmerzen auch psychisch sein? ›

Bisweilen macht sich auch die Psyche bemerkbar, wenn Ohrenschmerzen ohne körperlich erkennbaren Grund auftreten. Depressive Erkrankungen äußern sich manchmal auch in körperlichen Beschwerden, wie Schwindelgefühlen, Ohrgeräuschen und Ohrenschmerzen.

Wie werden Ohrenschmerzen behandelt? ›

Ohrenschmerzen: Behandlung beim Arzt

Dazu setzen die Ärzte zielgerichtet Medikamente ein, wie zum Beispiel Schmerzmittel, desinfizierende oder abschwellende Arzneien, etwa abschwellende Nasentropfen. Nur bei Bedarf sind auch Antibiotika angezeigt, gelegentlich Mittel gegen Viren oder auch ein Kortisonpräparat.

Wann sollte man mit Ohrenschmerzen zum Arzt? ›

Die akute Mittelohrentzündung ist eine der häufigsten Erkrankungen bei Babys und Kleinkindern. In bestimmten Fällen sollte man mit einem Kind bei Ohrenschmerzen zum Arzt gehen. Die akute Mittelohrentzündung ist eine der häufigsten Erkrankungen bei Babys und Kleinkindern.

Ist Wärme bei Ohrenschmerzen gut? ›

Wie bereits beschrieben, kann Wärme bei Ohrenschmerzen sehr wohltuend sein. Der Grund ist, dass der Temperaturanstieg die Durchblutung im Ohr verbessert. Dadurch wird der Stoffwechsel angeregt und Abbauprodukte schneller abtransportiert.

Woher weiß ich ob ich eine Mittelohrentzündung habe? ›

Symptome einer akuten Mittelohrentzündung
  • plötzliche, heftige Ohrenschmerzen (stechend, pulsierend)
  • Hörminderung.
  • Druckgefühl im Ohr.
  • Krankheitsgefühl.
  • Fieber.
Jan 30, 2018

Was hilft besser bei Ohrenschmerzen Paracetamol oder Ibuprofen? ›

Die Therapie der akuten Otitis media erfolgt zunächst Symptom-orientiert: Zur Analgesie werden systemisch Ibuprofen oder Paracetamol gegeben. Ibuprofen ist wegen der zusätzlichen entzündungshemmenden Wirkung dem Paracetamol geringfügig überlegen.

Was sollte man bei Ohrenschmerzen vermeiden? ›

Ohrenschmerzen vorbeugen: Kein Platz für Wattestäbchen

Gleich, ob Gehörgang oder Mittelohr betroffen sind: Erkrankungen des Hörorgans sind äußerst schmerzhaft. Viele Unannehmlichkeiten im äußeren Gehörgang lassen sich vermeiden, indem man auf Wattestäbchen & Co. zum Reinigen schlichtweg verzichtet.

Ist Ibuprofen auch entzündungshemmend? ›

Der Arzneistoff Ibuprofen wirkt entzündungshemmend, schmerzstillend und fiebersenkend. Was Sie bei der Einnahme beachten sollten und welche Nebenwirkungen häufig auftreten.

Kann man Ohrenschmerzen nachweisen? ›

Die Diagnose einer akuten Mittelohrentzündung wird vom HNO-Arzt über den Zustand des Trommelfell gestellt. Mit Hilfe eines Mikroskops wird das Trommelfell auf Veränderungen hin untersucht. Bei einer Otitis scheint das Trommelfell nicht gräulich, sondern rosa.

Kann man mit Ohrenschmerzen auch zum Hausarzt gehen? ›

Wer an Ohrenschmerzen leidet, kann damit zum Hausarzt oder auch zu einem Hals-Nasen-Ohrenarzt (HNO-Arzt) gehen. Haben Kinder Ohrenschmerzen, sollten Eltern sich an den Kinderarzt wenden.

Wie lange dauert es bis Ohrenschmerzen weg sind? ›

Im Normalfall heilt die akute Entzündung innerhalb von ein bis zwei Wochen vollständig ab. Durch die fortgeschrittenen Behandlungsmethoden treten Komplikationen in äußerst seltenen Fällen auf.

Woher kommen einseitige Ohrenschmerzen? ›

Der Ohrenschmerz ist in der Regel einseitig – dort wo der Fremdkörper steckt. Neben den Schmerzen fällt das Hören schwerer und Flüssigkeit kann aus dem Ohr fließen. Entzündung der Ohrspeicheldrüse (Parotitis): Meistens sind es Bakterien oder Viren, die eine Parotitis verursachen.

Wann sollte man mit Ohrenschmerzen zum Arzt? ›

Die akute Mittelohrentzündung ist eine der häufigsten Erkrankungen bei Babys und Kleinkindern. In bestimmten Fällen sollte man mit einem Kind bei Ohrenschmerzen zum Arzt gehen. Die akute Mittelohrentzündung ist eine der häufigsten Erkrankungen bei Babys und Kleinkindern.

Können Ohrenschmerzen von alleine weggehen? ›

Eine akute Mittelohrentzündung heilt meistens innerhalb weniger Tage von selbst aus. Schmerzstillende, entzündungshemmende Medikamente wie Ibuprofen lindern die Beschwerden. Wichtig ist eine altersgerechte Dosierung. Arzt und Apotheker beraten dazu.

Wie lange dauert es bis Ohrenschmerzen weg sind? ›

Im Normalfall heilt eine akute Mittelohrentzündung innerhalb von ein bis zwei Wochen vollständig ab. Durch die fortgeschrittenen Behandlungsmethoden treten Komplikationen in äußerst seltenen Fällen auf. Möglich ist auch ein chronischer Verlauf der Mittelohrentzündung.

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Author: Nathanial Hackett

Last Updated: 26/02/2023

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